Letztes Update: 8. Februar 2024
Mittlerweile gibt es viele Hilfsmittel, Aparaturen und spezielle Möbelkonstruktionen, um Menschen mit körperlicher Behinderung das Leben in den eigenen vier Wänden so barrierefrei bzw. barrierearm wie möglich zu gestalten. Auch im Badezimmer gibt es dabei einige Erneuerungen und Gestaltungsmöglichkeiten, die barrierefrei planbar und baubar sind: Neben extragroßen Türen für Rollstuhlfahrende und unterfahrbaren Waschtischen ist es eine behindertengerechte Badewanne, die häufig durch Umbau oder Montage diverser Badewannen Einstiegshilfen ermöglicht wird.
Behindertengereche Badewannen und Duschen
Die wichtigste (und gleichzeitig am schnellsten realisierbare) Modernisierungsmaßnahme, für ein barrierefreies Baden, ist das Versehen des Dusch- oder Badewannenbodens mit einem rutschfesten Bodenbelag. Dieser bietet mit seinem lamellenförmigen Untergrund ein erhöhtes Sicherheitsgefühl in diesen Nassbereichen – nicht nur für Menschen, die im Laufen eingeschränkt sind.
Bei den Wasserhahn- und Duscharmaturen sollte zudem darauf geachtet werden, dass sie über lange und einfach-bedienbare Hebel zur Regelung der Wassertemperatur und -menge verfügen. Auch diese kommen in ihrer Installation ebenso einfach daher, wie das Montieren einer normalen Duscharmatur.
Die Realisierung einer ebenerdigen oder bodengleichen Dusche (maximalster Niveauunterschied zum umgebenden Untergrund sollte dabei 2 Zentimeter sein) zur Einsteigserleichterung ist dabei leichter, als ein behindertengerechter Einstieg in die Badewanne. Doch auch dieser sollte – für mehr Sicherheit und Badekomfort – eingerichtet werden: Hier kann man zwischen einer Badewanne mit seitlicher Tür oder einem Wannenlifter wählen. Letzterer ist auch ohne Austausch der Badewanne bei der Renovierung eines barrierefreien Bads möglich.
Wenn vor allem das Hinlegen und Aufstehen in einer normalen Badewanne schwerfällt, kann auch die Überlegung hin zu einer Sitzbadewanne gehen:
Behindertengerechte Badewanne zum Sitzen
Sitzbadewannen sind vor allem für ältere Menschen aber auch für Personen mit Geh- und Bewegungseinschränkungen optimal geeignet. Gerade, wenn man sein Bad barrierefrei umbauen möchte, sind diese platzsparenden Sitzbadewannen bzw. Wannenverkürzungen – zusätzlich zu deren Erleichterung des Badens für den Benutzer – auch noch von Vorteil, da sie den Platz- und Raumbedarf, der bei einem behindertengerechten Badezimmer entsteht, kompensieren können.
Natürlich ist die Einrichtung und Installation einer neuen Badewanne recht kompliziert, da man sich allerdings auf die Lieferung und Montage durch die zuständigen Monteure der jeweiligen Firma verlassen kann, benötigt es nur noch einen abschließenden Wasser- und Abwasseranschluss (auch das können die Installateure auf Wunsch übernehmen) und die Badewanne ist einsatzbereit.
Eine derartige Sitzwanne ist meist kostenspieliger als eine normale Badewanne, da sie über zusätzliche Apparaturen, spezielle Maße und Extra-Eigenschaften verfügen. Man hat allerdings die Möglichkeit, sich bei der eigenen Krankenkasse einen Zuschuss zu beantragen. So kann ein Teil der Kauf- und Einbaukosten übernommen werden. Zudem sind einige Sitzbadewannen auch mit einer Sitzfläche, die höhenverstellbar ist, ausgestattet – eine gute Funktion, um die Sitzposition an unterschiedliche Körpergrößen anpassen zu können.
Möchte man auf die Anschaffung einer neuen Badewannenart verzichten, kann man alternativ auch Wannensitze erwerben, die mit der normalen Badewanne kombiniert werden können. Diese kommen in den unterschiedlichsten Ausführungen daher: Hocker, die zum Hinstellen geeignet sind, Sitze zum Einhängen – mit oder ohne Lehne – oder Sitzflächen, die man aufpumpen kann.
Allgemein erleichtern auch diese Hilfsmittel das Einsteigen und Aussteigen bzw. das Baden in der Badewanne. Allerdings sind diese Maßnahmen deutlich unsicherer, da sie nicht fest in die Badewanne integriert sind und dennoch das gesamte Körpergewicht rutschfest und ohne zu wackeln tragen sollten. In den meisten Fällen fühlen sich Anwender dieser Wannensitze unsicherer und bewegungsgehemmter als in einer Sitzbadewanne.
Badewanne mit Einstiegshilfen barrierearm machen
Für die Einstiegshilfe in die Badewanne wurde bereits das Installieren eines Wannenlifters oder die Anschaffung einer Badewanne mit seitlicher Tür erwähnt. Diese beiden Optionen eignen sich vor allem für Rollstuhlfahrende oder Menschen, die im Bewegen ihrer Beine stark eingeschränkt sind und nicht auf andere angewiesen sein möchten. Für diejenigen (meist Senioren), denen der Einstieg schwer fällt, er aber bewältigbar ist, eignen sich kostengünstigere Maßnahmen zur Erleichterung des Einstiegs:
Die oft gewählten Wannengriffe werden dabei zur Montage an die Wand oder an den Wannenrand angeboten. Daneben gibt es auch spezielle Griffe und Halterungen, die einfach in die Badewanne eingehängt werden können und keiner zusätzlichen Montierung benötigen, dafür allerdings in ihrer Handhabung instabiler und unsicherer sind.
Für die Wand- oder Wannenrandmontage werden in der Regel neben dem Produkt auch Anbauanleitungen mitgesandt. Möchte man seine Wände nicht mit Löcher versehen, gibt es mittlerweile viele Handgriffe, die sich ohne Bohren montieren lassen, flexibel einsetzbar sind und die Bad- bzw- Wannenwände verschonen. Meist ist hier das Befestigungsmittel ein Saugnapf, der ein Vakuum bildet.
Die klassische Montage erfolgt allerdings mittels Schrauben – Dabei sollte auf das richtige Befestigungsmaterial (je nach Wandbeschafftenheit) geachtet werden! Die neuere und einfachere Installationsart – neben der Saugnapf-Methode – verspricht den perfekten und langlebigen Halt der Wannengriffe: Ein spezieller Kleber, der beim Aushärten eine hunderprozentige Haltekraft entwickelt, ist mittlerweile für viele Kunden in der Einrichtung eines Haltegriffs als Einstiegserleichterung die sichere Wahl.
Unsere Redaktion recherchiert auf badewannen-einstiegshilfe-test.de wichtige Informationen über Senioren-Hilfen und -hilfsmittel für den Alltag. Quellen der Recherche sind Kundenmeinungen, Magazin-Artikeln, Foren und Produktbeschreibungen, um ein bestmögliches Hintergrundwissen und Tipps für mehr Sicherheit im Alltag zu bieten.