Körperpflege im Alter ▷ Sensible Haut braucht besondere Aufmerksamkeit

Letztes Update: 8. Februar 2024

Wer sich im Alter selbst pflegt oder pflegen lässt, sollte auf die speziellen Bedürfnisse reifer Haut eingehen. Eine wichtige Rolle spielt die oftmals eingeschränkte Mobilität und Beweglichkeit. Doch mit dem richtigen Vorgehen ist eine komfortable Körperpflege im Alter möglich.

Körperpflege im Alter
Die Körperpflege im Alter bedarf mitunter Unterstützung

Gerade im Alter wichtig – die richtige Körperpflege

Reife Haut ist weniger elastisch. Sie bekommt nicht nur Falten und sichtbare Pigmentveränderungen, sondern sie kann auch auf Berührungen sowie reizende Stoffe empfindlicher reagieren. Zudem lässt sich Funktion der Drüsen nach. Die Folge: Die Haut ist trockener.

Gerade bei älteren Menschen ist die Haut anspruchsvoll, was sowohl die Technik als auch die verwendeten Produkte bei der Pflege sowie Reinigung betrifft. Jeder Handgriff muss sitzen; die Cremes und Reinigungsmittel sollten mild sowie frei von reizenden Stoffen sein.

Darauf muss man bei Produkten für Senioren achten

Die Produkte für Pflege und Reinigung sollten einen ausgewogenen pH-Wert von 5,5 mitbringen. Alkohol, viele Duftstoffe und Seifen sind hingegen zu austrocknend. Zu den geeigneten Inhaltsstoffen zählen Urea, natürliche Öle und Panthenol.

In Sachen Reinigung greifen Senioren zu milden Waschlotionen anstatt zu Seifen. Die Mittel werden mit viel Wasser aufgeschäumt. Das spart nicht nur Produkt, sondern schont gleichzeitig die Haut. Je geringer die Menge, desto weniger austrocknend ist das Waschen von Gesicht und Körper. Wer gerne badet, gibt ins Badewasser möglichst milde Öle anstelle von stark schäumenden und duftenden Badezusätzen.

Richtige Reihenfolge – wichtig für die Körperpflege im Alter

Wenn sich ältere Männer rasieren wollen, sollten Sie das bereits vor dem Wachen des Körpers tun. Auf diese Weise werden Bartstoppeln direkt beim Duschen oder Baden mit entfernt. Auch die Mundhygiene gehört zu den ersten Schritten bei Körperpflegeprogramm. Ist der Bart gekürzt und die Zähne sind sauber, wird das Gesicht gewaschen.

Anschließend kommen die Ohren, der Hals, der Brustkorb und die oberen Extremitäten zum Zug. Bei der Intimpflege achten vor allem Frauen darauf, dass von vorne nach hinten gewaschen wird, damit keine Bakterien in Richtung der Harnröhre gelangen. Rücken, Po und die unteren Extremitäten kommen ganz zum Schluss.

Wenn nur der Körper gewaschen wurde, kämmen sich Senioren zum Schluss die Haare mit in grobzinkigen Kamm oder einer großen Haarbürste. Das Waschen der Haare ist nicht jeden Tag notwendig. Wer es selbst nicht mehr schafft, kann den Friseur die Haare einmal oder zweimal in der Woche waschen lassen. Zwischen den Haarwäschen kann je nach Bedarf Trockenshampoo angewendet werden.

Ganz zum Schluss kümmern sich Senioren um die Nägel. Wer nicht mehr gut sieht oder den Bereich der Fußnägel nicht einwandfrei erreicht, lässt sowohl die Maniküre als auch die Pediküre von einem Fachmann ausführen. In jedem Fall sollten Senioren darauf achten, dass die Nägel nicht scharf oder spitz sind, sondern in eine runde Form gebracht werden.

Waschen am Waschbecken

Händewaschen im AlterViele Senioren bevorzugen die Reinigung am Waschbecken, weil sie sich hier sicherer fühlen. Das ist kein Problem, sofern man eine sichere sowie bequeme Position findet.

Der Einstieg in die Badewanne oder die Dusche stelle gerade für allein lebende Menschen eine Herausforderung und ein gewisses Risiko aufgrund der Sturzgefahr dar. Deshalb ist das Reinigen am Waschbecken manchmal die bessere Alternative.

Wichtig beim Waschen an einem Waschbecken sind folgende Punkte:

  • Alle Utensilien stehen bereit
  • Vor dem Waschbecken liegt eine wasserfeste Unterlage, damit der Boden geschont wird
  • Die Wassertemperatur wird vor dem Waschen eingestellt, damit sich Senioren nicht an der Armatur verbrennen können

Wer sich lieber in der Dusche oder der Badewanne wäscht, sollte auf einen sicheren Einstieg achten. Spezielle Haltegriffe an den Wänden und rutschsichere Unterlagen sogen für mehr Sicherheit und Komfort.

Darauf sollten Pfleger und Angehörige achten

Alles Schritte sowie die verwendeten Produkte werden mit den Senioren abgesprochen. Ältere Menschen können die Reinigung und Pflege nur genießen, wenn dabei zum Beispiel das liebste Shampoo oder eine beliebte Creme genutzt wird. So viel Mitspracherecht muss sein und gibt ein Stück Selbstbestimmung zurück!

Den Zustand des Körpers und der Haut müssen Pfleger sowie pflegende Angehörige genau im Auge behalten. Kontrolliert wird zum einen der Körper und zum anderen der Kopf. Gibt es Druckstellen, offene Wunden oder Anzeichen für eine Allergie? Treten Rötungen oder ähnliches auf, sollte sich das umgehend ein Hautarzt ansehen. Manchmal können sich Senioren nicht mehr richtig ausdrücken und leiden stumm – das darf nicht passieren.

Es gibt einige Produkte, die zwar günstig sind, aber sich nicht für die Pflege sehr reifer Haut eignen. Dazu gehört Melkfett, Vaseline oder Zinksalbe. All diese Mittel können die Poren verstopfen und ziehen nicht ein. Zudem sind die zu reichhaltig für reife Haut.

Bei der Reinigung und beim Eincremen sollten Verantwortliche darauf achten, dass sie die ohnehin strapaziert Haut nicht zusätzlich reizen oder gar verletzen. Manchmal haben Senioren eine sogenannte Pergamenthaut. Wird an dieser verletzten Haut zu stark gezogen oder sie wird gequetscht, entstehen Wunden. Besser: Sanfte, gleichmäßige Bewegungen ausführen und die Reaktion genau beobachten.

In dem folgenden Video finden sich noch ein paar Ratschläge wie Unterstützung bei der Körperpflege aussehen kann:

PfiFf – Anleitung zur Körperpflege bei Pflegebedürftigen

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